“Kein Band hält so fest wie dieses”
- Otto von Bismarck
P o r t r a i t
Unser Selbstverständnis
Unsere Prinzipien
So wie jedes Individuum hat auch die Burschenschaft
Ascania als Kollektiv ihre Prinzipien. Prinzipien, die sich
seit über 90 Jahren des Bestehens bewährt und somit
ihre Gültigkeit bewiesen haben. Schließlich sind diese
Prinzipien nicht nur das, was uns ausmacht, sondern vor
allem das, was uns Einzigartigkeit verleiht.
Kölns älteste nichtschlagende
Burschenschaft
Seit unserer Gründung lehnen wir das studentische Fechten
und die Mensur, die vielfach mit dem Begriff ›Burschenschaft‹
verbunden wird, aus Prinzip ab. Dies macht die Ascania zur
ältesten nichtschlagenden Burschenschaft Kölns. Auch
schreiben wir unseren Mitgliedern keine Zugehörigkeit zu
einer bestimmten Konfession vor. Als farbentragende
Korporation legen wir anlässlich unserer Veranstaltungen das
orange-silber-blaue Burschenband an. Unsere Bundesfarben
stehen symbolisch für Licht (orange), Klarheit (silber) und
Treue (blau). Jedem Bundesbruder ist es dabei selbst
überlassen, wie er die Bedeutung mit Inhalt und Leben füllt.
Ascania sei’s Panier:
“Deutsch, frei und treu”
Gleiches gilt für unseren sogenannten Wahlspruch. Hinter
den Schlagwörtern “Deutsch, frei und treu” steht kein
übersteigerter Nationalismus, aber ein Bekenntnis zu
Deutschland, zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung
und das Versprechen, einander die Treue zu halten. Wir
wollen uns unter der Beibehaltung und Achtung der
individuellen Persönlichkeit gegenseitig zu aufrechten,
selbstbewussten, weltaufgeschlossenen und bescheidenen
Menschen erziehen, während wir in Freundschaft eine
unvergessliche Studienzeit absolvieren.
Fortführung der urburschenschaftlichen
und verbindungsstudentischen Tradition
Zum Kern unseres Bundeslebens gehört das Fortführen
studentischer Traditionen. Wir tragen beispielsweise Couleur,
schlagen Kneipen, singen alte Studentenlieder und verwalten
uns basisdemokratisch. Insbesondere liegt uns das Fortführen
urburschenschaftlicher Prinzipien am Herzen. So verlangen wir
von unseren Mitgliedern ein Mindestmaß an politischem und
gesellschaftlichem Interesse, das im Zuge zahlreicher
Vortragsabende, Kulturveranstaltungen und privater Diskussionen
zum Tragen kommt. Die Ascania selbst ist politisch neutral und
schreibt niemandem eine bestimmte Gesinnung vor. Lediglich
politisch extreme Positionen lehnen wir ab.
Der Lebensbund
Während der Zeit des Studiums werden in der Ascania oft enge
Freundschaften geschlossen. Freundschaften, die nicht nur die
Studienzeit überdauern, sondern ein Leben lang aufrechterhalten
bleiben. Darüber hinaus ist die Idee des Lebensbundes, für das
Fortbestehen der Verbindung zu sorgen. Die Erlebnisse, die man
als Student gemacht hat, sollen auch den nachfolgenden
Generationen ermöglicht werden. Mit dem Eintritt in das
Berufsleben verlässt man die Aktivitas und wird Mitglied im
Altherren-Verband der Ascania. Die Unterstützung der Aktivitas,
der studentischen Mitglieder, durch die Altherrenschaft bildet
einen wichtigen Faktor im Leben der Ascania. Deshalb legt jeder
Ascane beim Eintritt in die Verbindung mit der Überreichung des
orange-silber-blauen Burschenbandes ein Gelöbnis ab, mit dem
er sich zu diesen Lebensbund bekennt.
“Die Gedanken sind frei”
- Volksmund
Unsere Geschichte
- Meilensteine -
Die Ascania kann auf eine nun schon mehr als neun
Jahrzehnte währende bewegte Geschichte zurückblicken.
Sie beginnt mit dem Entstehen der Burschenschaft
Rheno-Asgardia am 28. Juli 1919, welches bis heute ihr
Gründungsdatum darstellt. Der ›Freundschaftsbund
deutscher Studenten an der Universität zu Köln – Ascania‹,
ihr Namensgeber, wurde hingegen erst im Folgejahr von Ex-
Marineoffizier Willy Stader gegründet. Die Ascania gewann
schnell an Zuwachs und wurde durch die Fusion mit der
Rheno-Asgardia noch stärker. Die ersten Jahre nach der
Gründung verliefen für die Ascania so gut, dass sie sich schon
bald dazu entschloss, einem Dachverband beizutreten.
Dieses Bestreben ging von der Überlegung aus, den Ascanen
auch im Falle eines Studienortwechsels die Mitgliedschaft in
einer Studentenverbindung zu ermöglichen, die in ihren
Prinzipien denen der Ascania entsprach. Ein solcher
Dachverband wurde im Verband Deutscher Burschen (VDB)
gefunden, dem die Ascania 1922 erst als außerordentliches
und 1923 dann als ordentliches Mitglied beitrat. Im Zuge des
Beitritts benannte sie sich unter Beibehaltung der bisherigen
Prinzipien von ›Freundschaftsbund‹ in ›Burschenschaft‹ um.
Zwei Fusionen lassen die Ascania in den
Vorkriegsjahren gedeihen
1924 gründete sich die Freie Kölner Burschenschaft
Karolingia und trat 1931 dem VDB bei, mit dessen
Mitgliedsverbindungen sie schon seit 1928 in Kontakt
gestanden hatte. Allerdings erfolgte der Beitritt unter der
Prämisse, dass die Karolinigia schon bald mit einem der
anderen Kölner VDB-Bünde – der Burschenschaft Baldur
oder der Burschenschaft Ascania – fusionieren würde. Vor die
Wahl gestellt, entschied sich die Karolingia für die Aufnahme
von Fusionsverhandlungen mit der Ascania, in der sie bereits
im Sommer 1931 aufging. Auch mit der Hilfe der zwei
Fusionen in den Anfangsjahren gelang es der Ascania, in der
Vorkriegszeit zu einer deutschlandweit angesehenen
Verbindung zu avancieren.
Im Zuge der Gleichschaltung muss
sich die Ascania auflösen
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 erfuhr
das stetige Wachstum der Ascania ein abruptes Ende. Das
Gleichschaltungsbestreben der NSDAP wirkte sich auch auf
studentische Vereinigungen aus, die fortan im
nationalsozialistischen deutschen Studentenbund (NSDStB)
zusammengefasst werden sollten. Um das zwangsläufige
Aufgehen im NSDStB zu verhindern und einer
Zwangsenteignung zu entgehen, löste sich die Ascania im
Wintersemester 1933/34 auf. Obwohl der einige Jahre später
ausbrechende Zweite Weltkrieg viele Ascanen an die
unzähligen Kriegsschauplätze in ganz Europa zitierte, brach
der Kontakt untereinander durch regen Briefwechsel niemals
gänzlich ab.
Die Fusion mit der Rhenania bringt
der Ascania eine neue Aktivitas
Bereits vier Jahre nach dem Krieg versammelten sich 31 Alte
Herren der Ascania zu einer Wiedersehenskneipe und
fassten den Entschluss, die Ascania neu aufleben zu lassen.
Allerdings wollte man keine neue Aktivitas gründen, sondern
eine bestehende Aktivitas ohne Altherrenschaft finden, die
sich der Ascania anschließen sollte. Nach einigen Jahren des
vergeblichen Suchens wurde die Ascania schließlich bei der
Studentischen Verbindung Rhenania fündig, die der Ascania
größtenteils in ihren Prinzipien entsprach. Auch auf
persönlicher Ebene verstanden sich Ascanen und Rhenanen
sehr gut, sodass es bereits im Juni 1953 zu einer Fusion der
Altherrenschaft der Ascania und der Aktivitas der Rhenania
kommt, die das Fortbestehen der Ascania nach der
temporären Auflösung sicherte. Untermauert wurde die
neugewonnene Stärke auch durch die Gründung eines
Hausbauvereins sowie durch die Fertigstellung des
Ascanenhauses in der Zülpicher Straße 35 im Oktober 1968.
Auch trat die Ascania wieder Dachverbänden bei: zunächst
dem erneut gegründeten VDB, anschließend dem Deutschen
Burschenring (DBR) und danach dem Deutschen
Wissenschafter-Verband (DWV). Allerdings konnte keiner der
genannten Dachverbände die Erwartungen im Sinne eines
aktiven Zusammenschlusses mehrerer Verbindungen
erfüllen, sodass die Ascania seit 1971 wieder verbandsfrei ist.
Doch auch ohne Dachverband entwickelte sich die Ascania
stetig und kann heute zuversichtlich ihrem hundertjährigen
Bestehen entgegenblicken.
28. Juli 1919
Gründung der Burschenschaft
Rheno-Asgardia
1971
Die Ascania tritt aus dem eher inaktiven DWV
aus. Seither ist sie dachverbandsfrei.
Wir verstehen die Burschenschaft
Ascania vor allem als
Freundschaftsbund. Wir wollen
gemeinsam eine unvergessliche
Studienzeit verleben, uns dabei
charakterlich weiterentwickeln
sowie unseren persönlichen
Horizont erweitern. Jeder aktive
Bundesbruder trägt mit seinem
Einsatz für die Ascania dazu bei,
dass unser Bund wächst und
gedeiht und auch den kommenden
Generationen noch das schenken
kann, was wir im Moment erfahren.
Da wir uns selbst verwalten, muss
auch jeder nach seinen Fähigkeiten
einen Teil zum Gemeinschaftsleben
beitragen. Dazu gehören die
Konzeption und Durchführung des
Semesterprogrammes genauso wie
die Selbstverwaltung im Hause. Zum
Selbstverständnis eines Ascanen
gehört demnach ein gewisses Maß
an Verantwortungsbewusstsein und
Disziplin.
Wir wollen verbindungsstudentische
Traditionen erhalten und pflegen.
Dabei geht es nicht darum, alte
Gepflogenheiten aus Zwang oder
falsch gewählten Motiven
fortzusetzen, sondern eine Kultur zu
erhalten, die uns über Generationen
hinweg verbindet.
Weiterhin ist es uns ein Anliegen, für
unsere freiheitlich-demokratische
Grundordnung einzustehen und
gemeinsam ein lebendiges
Demokratieverständnis zu
entwickeln. Dies zeigt sich nicht
allein dadurch, dass wir von Grund
auf basisdemokratisch organisiert
sind, sondern auch durch Vorträge
und Diskussionen, die uns helfen,
den eigenen Blick zu weiten und
tagespolitische Geschehnisse
kritisch zu hinterfragen.
Zu guter Letzt tragen all diese Ziele
und Bestrebungen dazu bei,
Freundschaften und Erinnerungen
zu schaffen, die ein Leben lang
bestehen bleiben. Auch nach dem
Studienabschluss bleiben viele
unserer Alten Herren untereinander
in Kontakt, selbst wenn sie viele
hundert Kilometer getrennt
voneinander leben. Wenn innerhalb
der Ascania solche Freundschaften
entstehen, dann haben wir als Bund
unseren Zweck erreicht.
Mitglied werden
Dafür bieten wir:
•
eine unvergessliche Studienzeit
•
bleibende Erinnerungen
•
Aktivitäten, die den eigenen Horizont erweitern
•
die Chance auf lebenslange Freundschaften
•
günstige Studentenzimmer in Uninähe
Wenn die erste Begegnung eher offiziellen Charakter hat,
machen wir üblicherweise einen zweiten Termin aus, um uns
etwas ungezwungener kennenzulernen, etwa beim Grillen,
beim gemeinsamen Fußball schauen oder auch nur bei einem
gemütlichen Bier. Über alles Weitere können wir persönlich
reden.
Wir freuen uns darauf, dich kennenzulernen!
Sofern dir das Bild, das wir auf unserer Website von uns
zeichnen, gefällt, nimm einfach Kontakt mit uns auf!
Gerne lernen wir dich persönlich auf unserem Haus kennen
oder laden dich zu einer unserer Veranstaltungen ein. Daran
ist nichts Geheimnisvolles. Wir sind weder eine Sekte noch
ein esoterischer Zirkel. Oft merken beide Seiten nach einem
ersten Gespräch bereits, ob sie zueinander passen. Wir von
unserer Seite aus suchen Mitglieder,
•
die bereit und gewillt sind, das Verbindungsleben
mitzugestalten und die Ascania in die Zukunft zu tragen,
•
die Interesse an Politik und Gesellschaft haben,
•
die hilfsbereit, diskussionsbereit und aufgeschlossen
sind,
•
die männlicher Student in Köln sind oder es werden
wollen
Kontakt
Burschenschaft Ascania zu Köln
Zülpicher Straße 35
50674 Köln
aktivitas(at)ascania.org
Impressum
10. Dezember 1920
Gründung des Freundschaftsbundes
Ascania an der Universität zu Köln
Herbst 1921
Die Burschenschaft Rheno-Asgardia und
die Ascania fusionieren, wobei die Ascania
ihren Namen beibehält.
15./16. Mai 1923
Der Freundschaftsbund Ascania wird in den
Dachverband ‘Verband Deutscher Burschen’
(VDB) aufgenommen. Im Vorfeld muss sie sich
dazu zunächst in ‘Burschenschaft’ umbenennen.
Sommer 1931
Die Burschenschaft Ascania fusioniert mit der
Freien Kölner Burschenschaft Karolingia, wobei
die Ascania ihren Namen beibehält.
Wintersemester 1933/34
Die Ascania kommt den nationalsozialistischen
Gleichschaltungsbestrebungen zuvor und löst
sich auf.
Kriegs- und Nachkriegsjahre
Während des zweiten Weltkrieges halten die
Ascanen untereinander Kontakt. Nach dem
Krieg machen sie sich auf die Suche nach
einer neuen Aktivitas.
Kriegs- und Nachkriegsjahre
Sommersemester 1953
Durch die Bonner Burschenschaft Cheruskia
wird die Ascania auf die Aktivitas der
Studentischen Verbindung Rhenania aufmerksam,
die als junge Verbindung noch über keine
Altherrenschaft verfügt.
Ende Juni 1953
Ascanen und Rhenanen verstehen sich auf
Anhieb sehr gut. Nach einer gemeinsamen
Kneipe fusionieren die beiden Bünde unter dem
Namen der Ascania.
1957
Der VDB geht in den Deutschen Burschen-Ring
(DBR) über. Auch die Ascania tritt dem DBR bei.
1960
Der Hausbauverein der Ascania gründet sich.
1962
Kauf des Grundstücks in der Zülpicher Straße 35.
Die Grundsteinlegung für das Ascanenhaus
erfolgt fünf Jahre später.
1964
Die Ascania verlässt den mittlerweile leblos
gewordenen DBR.
Mitte 1960er
Anschluss an den Deutschen Wissenschafter-
Verband (DWV).
Oktober 1968
Das Ascanenhaus wird fertiggestellt und kann
bezogen werden.